Ob Carsharing, Streaming-Dienste oder Software-Abonnements: In vielen Bereichen unseres Alltags ist es schon ganz selbstverständlich, dass wir Produkte nicht mehr kaufen, sondern nur noch für ihre Nutzung bezahlen. Auch in der Baubranche wird immer häufiger über das Geschäftsmodell “Equipment-as-a-Service” gesprochen. Wir erklären, was damit gemeint ist und für wen sich dieses Konzept lohnt
Equipment-as-a-Service (kurz: EaaS, manchmal auch als Machine-as-a-Service bezeichnet) bedeutet, dass eine Maschine vom Kunden nicht gekauft wird, sondern der Hersteller oder ein Vermieter sie dem Kunden gegen eine Gebühr als eine Art Dienstleistung (Service) bereitstellt. Die Maschine steht auf dem Betriebsgelände oder der Baustelle des Kunden, bleibt aber Eigentum des Anbieters. Alle Service-Leistungen wie Reparatur, Wartung oder der Einbau von Ersatzteilen sind Aufgabe des Anbieters und nicht des Kunden: Der Anbieter sorgt dafür, dass die Maschine zu jedem Zeitpunkt einsatzbereit ist.
Anders als bei einem Kauf zahlt der Kunde nicht die Gesamtkosten der Maschine an den Anbieter. Stattdessen spielt die tatsächliche Nutzung durch den Kunden eine Rolle: Die Maschine sendet Daten an den Anbieter, sodass er nachprüfen kann, wann der Kunde die Maschine tatsächlich eingesetzt hat. Anschließend berechnet der Anbieter die Nutzungsgebühr, die der Kunde zahlen muss. Die Übermittlung solcher Maschinendaten wird dank der Digitalisierung immer einfacher und günstiger.
Neben der Service-Leistung (Wartung, Reparatur etc.), die der Anbieter beim EaaS-Modell garantiert, ist vor allem die Kostenberechnung eine Besonderheit und ein Unterschied zum Leasing oder zur klassischen Miete von Maschinen. Dabei können ganz verschiedene Abrechnungsmodelle eingesetzt werden:
Durch EaaS-Modelle bauen Anbieter und Kunden eine enge Beziehung auf: Nur, wenn die Maschine einsatzbereit ist und vom Kunden auch tatsächlich genutzt wird, erhält der Anbieter Geld. Gleichzeitig ist der Anbieter viel genauer über die Einsatzzeiten der Maschine informiert und kann zukünftig seine Angebote besser auf die Bedürfnisse des Kunden anpassen.
EaaS-Modelle können sowohl für Kunden als auch für Anbieter Vorteile mit sich bringen:
Baumaschinen mieten oder EaaS – was lohnt sich für den Kunden eher? | |
Miete | EaaS |
+ bessere Maschinenverfügbarkeit, da mehr Vermieter als EaaS-Anbieter auf dem Markt aktiv sind | + flexiblere Abrechnungsmodelle wie beispielsweise Pay-per-Use oder Pay-per-Outcome |
+ meist günstiger bei voraussichtlich vielen benötigten Maschinenstunden in einem kurzen Zeitraum | + meist günstiger bei voraussichtlich wenigen benötigten Maschinenstunden in einem langen Zeitraum |
+ besser geeignet bei häufig wechselnden Einsatzorten, da mit lokalen Vermietern zusammengearbeitet werden kann und so lange Maschinentransporte vermieden werden | + mehr Flexibilität bei einer veränderten Auftragslage, da nicht genutzte Maschinen keine Kosten verursachen |
Equipment-as-a-Service bei Baumaschinen? Das klingt derzeit noch nach Zukunftsmusik. Tatsächlich wird das Geschäftsmodell aber in anderen Industriezweigen schon erfolgreich umgesetzt. Auch die Baubranche wird dank der Digitalisierung und der immer einfacheren Übertragung von Daten diese neue Art der Zusammenarbeit zwischen Maschinenanbietern und Kunden bald erleben – und beide Seiten können davon profitieren.
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