Miet-Lexikon: Ist ein Kranschein Pflicht?

Ob auf Baustellen oder in Lagerhallen – sobald schwere Lasten gehoben werden müssen, kommen Krane zum Einsatz. Aber brauche ich einen Kranschein, um einen Kran bedienen zu dürfen? Wir beantworten die wichtigsten Fragen

Ein Kranführer bedient einen Kran

Wer braucht einen Kranschein?

Ein Kranschein ist Pflicht, wenn man als Kranführer einen Kran bedienen möchte. Im DGUV Grundsatz “Auswahl, Unterweisung und Befähigungsnachweis von Kranführern” ist festgelegt, dass eine Unterweisung des Kranführers erforderlich ist. Diese Schulung beinhaltet sowohl einen theoretischen als auch einen praktischen Teil. Nach der Schulung muss man eine Prüfung absolvieren, in der das theoretische Wissen und das praktische Können getestet werden. Nach bestandener Prüfung wird der Kranführerschein (oft auch Kranschein genannt) ausgehändigt.

Kran bedienen ohne Kranschein

Es gibt aber auch Hubgeräte, die ohne einen solchen Kranschein bedient werden dürfen, weil sie nicht als Krane gelten. Die Pflicht für einen Kranführerschein gilt beispielsweise für Turmdrehkrane, Mobilkrane, Autokrane, LKW-Krane, Brückenkrane, Portalkrane und Hallenkrane.

Keine Krane hingegen sind:

  • Flurförderzeuge einschließlich ihrer Anbaugeräte
  • Hebebühnen
  • Geräte und Anlagen zur Regalbedienung
  • Anlagen, die der Aufzugsverordnung unterliegen
  • Schienenhängebahnen
  • Geräte für die forstliche Seilbringung
  • Industrieroboter
  • Manipulatoren
  • Hebeeinrichtungen, bei denen sich die Stellteile der Befehlseinrichtungen unmittelbar an der Lastaufnahmeeinrichtung befinden und deren Hubweg nicht mehr als 1,5 Meter beträgt
  • Stapelautomaten, Setzmaschinen und Abtraggeräte in der Baustoffindustrie
  • Absetzkipper
  • Patientenhebeeinrichtungen

Weitere Informationen zu diesen Ausnahmen liefert die DGVU Vorschrift 53 §2 Absatz 6.

Auch für handbetriebene Krane gelten andere Vorschriften: Sobald die Hubbewegung und alle weiteren Kranbewegungen mit Muskelkraft durchgeführt werden, ist zwar ebenfalls eine Unterweisung erforderlich, die Pflicht für einen Kranführerschein gibt es hier allerdings nicht.

Wie lange ist ein Kranschein gültig?

Der Kranschein ist unbefristet gültig. Sobald sich die Bedingungen ändern, unter denen man einen Kran bedient, ist aber eine erneute Schulung notwendig – beispielsweise wenn man auf einen neuen Krantyp umsteigt. Ein Kranführerschein gilt immer nur für eine bestimmte Person und einen bestimmten Krantyp.

Auch wenn man bereits einen Kranschein besitzt, muss man als Mitarbeiter von seinem Unternehmen mindestens einmal im Jahr eine Unterweisung erhalten: Dabei soll auf mögliche Gefahren bei der Arbeit mit den Kranen und die Unfallverhütung eingegangen werden. So kann das Wissen aufgefrischt und auf neue rechtliche Vorschriften hingewiesen werden.

Wie viel kostet ein Kranschein?

Die Kranschein Kosten beginnen bei ca. 200 Euro (für flurgesteuerte Hallenkrane) und können auf über 3.000 Euro (für Mobilkrane) ansteigen. Häufig werden die Kranführerschein Kosten vom Arbeitgeber oder von der Agentur für Arbeit übernommen. Eine Unterstützung durch die Agentur für Arbeit ist aber nur möglich, wenn es sich um eine entsprechend zertifizierte Ausbildungseinrichtung handelt.

Wie lange dauert ein Kranschein?

Die Dauer der Schulung hängt von den Vorkenntnissen, dem geplanten Einsatzort, aber auch der Kranart ab. Dabei kann man grob mit folgenden Zeiträumen rechnen:

  • Teilkraftbetriebene Krane 1 Tag
  • Flurgesteuerte Krane 1 bis 5 Tage
  • Führerhausgesteuerte Krane 5 bis 10 Tage
  • Turmdrehkrane 10 bis 15 Tage
  • Fahrzeugkrane 15 bis 20 Tage

Wer darf einen Kran führen?

Folgende Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit man als Kranführer tätig sein darf:

  • mindestens 18 Jahre alt
  • körperlich und geistig geeignet
  • die Unterweisung und die entsprechende Prüfung müssen erfolgreich durchgeführt worden sein
  • es muss zu erwarten sein, dass man die übertragenen Aufgaben zuverlässig erfüllt

Außerdem muss der Unternehmer den Kranführer mit der entsprechenden Kranarbeit beauftragen. Bei ortsveränderlichen Kranen muss diese Beauftragung schriftlich erfolgen.

Wie werde ich Kranführer?

Der Beruf des Kranführers bedeutet große Verantwortung und Kranführer sind auf dem Arbeitsmarkt gefragte Fachkräfte. Um Kranführer zu werden, musst Du eine theoretische und praktische Prüfung ablegen. Wenn Du diese Prüfung bestanden hast, wird Dir der Kranführerschein ausgestellt und Du kannst als Kranführer arbeiten. Voraussetzung ist, dass Du mindestens 18 Jahre alt sowie körperlich und geistig geeignet bist.

Krane bei klarx mieten

Bei klarx kannst du alle möglichen Krane mieten, die du für Deine Bauprojekte benötigst. Unsere Experten stehen dir jederzeit zur Verfügung und begleiten dich von Anfang an!

jetzt Krane entdecken


Disclaimer:
Wir machen darauf aufmerksam, dass unser Web-Angebot lediglich dem unverbindlichen Informationszweck dient. Insofern verstehen sich alle angebotenen Informationen ohne Gewähr auf Richtigkeit und Vollständigkeit. Die Inhalte unserer Internetseite – vor allem die Rechtsbeiträge – werden mit größter Sorgfalt recherchiert. Dennoch kann der Anbieter keine Haftung für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der bereitgestellten Informationen übernehmen.